ELEMENTS SÄURE-BASEN & BALANCE

Der Säure-Basen-Haushalt

Lebensstil und Ernährung sind mit ausschlaggebend für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit.
Hippokrates, der Erfinder der medizinischen Wissenschaften, schrieb bereits ca. 400 Jahre vor Christus: „Von allen Zusammensetzungen unserer Körpersäfte wirkt sich die Säure zweifellos am schädlichsten aus.“
Es ist so, dass alle Flüssigkeiten in unserem Körper Säuren und Basen enthalten. Diese entstehen durch Nahrungs- und Genussmittel und auch durch Stoffwechselvorgänge in den Zellen. Säuren und Basen haben beide ihre Berechtigung und werden benötigt, so z. B. im Magen, der sauer sein muss, um unsere Nahrung verdauen zu können. Ebenso die Haut, mit ihrem Säureschutzmantel. Säuren sind also auch teilweise lebensnotwendig. Unser Körper, also bestimmte Organe sind unentwegt damit beschäftigt, das sensible Gleichgewicht zu erhalten bzw. auszugleichen.
Jeder von uns kann dieses Gleichgewicht bewusst unterstützen und über eine basenreiche Ernährung auf eine entsprechende Basenzufuhr achten. Ist nämlich das Säure-Basen-Gleichgewicht gestört, sind Fehlfunktionen vorprogrammiert. Leider ist es derzeit so, dass wir täglich mehr säurebildende Lebensmittel zu uns nehmen und die Aufnahme von basischen Mineralstoffverbindungen abnimmt.
Die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Säure-Basen-Balance durch einen ausgewogenen Lebensstil und vor allem aber auch durch die richtige Ernährung mit der ausreichenden Menge an basischen Mineralstoffverbindungen ist aus gesundheitlicher Sicht ausschlaggebend für Ihr Wohlbefinden bis ins hohe Alter.

Was sind Säuren und Basen?
Was beeinflusst die Säure-Basen-Balance?

Eine Base ist aus der Sicht eines Chemikers eine Substanz, die Protonen aufnehmen kann. Eine Säure wiederrum die ein Wasserstoff-Ion oder auch Proton abgeben kann. Um den Säuren-Basen Wert messen zu können, gilt als Messgröße der pH-Wert.  pH-Wert stammt aus dem lateinischen und heißt „potentia  hydrogeni“, auf Deutsch „Wirksamkeit des Wasserstoffs“.
Der pH-Wert unterliegt Schwankungen, so sollte dieser z. B. in den Zellen schwach im basischen Bereich mit 7,0 bis 7,4 sich bewegen.

Unser Körper stellt ständig selbst Säuren her, z. B. durch Stress, durch Medikamente, durch intensiven Sport, durch die Nahrung, Alkohol, Nikotin, Sorgen, Trauer,  Diäten und Fasten etc. Um diese Säuren zu neutralisieren benötigt er eben basische Mineralstoffverbindungen von außen, da er diese selbst nicht herstellen kann.
Dies kann z. B. über basenbildende Nahrungsmittel wie Gemüse‚ Sprossen, Salat und Obst geschehen. Aber auch hydrogenkarbonathaltiges  Mineralwasser ohne Kohlensäure ist sehr zu empfehlen. Damit kann man auch sehr gut Suppen, Eintöpfe etc. zubereiten.

Bestimmte Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, z. B. Fleisch-/Wurstwaren, eiweißreiche Ernährung, Zucker, Salz, sind säurebildend.
Eine ausgeglichene Kombination der Nahrungsmittel ist daher sehr sinnvoll, wie z. B. 400 g Gemüse, dazu 100 g Fleisch.

Auch durch Sport wird die Säurebildung verstärkt, Bewegung ist heilsam und anregend auf unseren Organismus, doch durch die körperliche Belastung entsteht eine Säurebelastung.  Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits ein moderates körperliches Training deutliche Änderungen des pH-Wertes an den Muskelfasern hervorruft.  Daher ist besonders auch für Sportler eine basenreiche Nahrung wichtig.  Bei starker körperlicher Aktivität wird die Muskulatur oft nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die notwendige Energie wird durch die Bildung von Milchsäuren dann in den Muskelzellen bereitgestellt. Lokal führt das zu Übersäuerungszuständen in Form von Muskelschmerzen oder Krämpfen. Ferner erhöht dies auch das Verletzungsrisiko. Daher ist eine hohe Basenzufuhr gerade für Leistungssportler besonders wichtig.

Eine kurzfristige Veränderung des pH-Wertes stellt noch keine Gefahr dar, jedoch anhaltende und schleichende Übersäuerung wirken der Gesunderhaltung entgegen.

Wie kann sich der Körper nun vor einem Übermaß an schädlichen Säuren schützen?
Schutzmechanismen Puffersysteme

Um immer wieder die Säure-Basen-Ausgleich zu schaffen, besitzt der Körper verschiedene Schutzmechanismen, die sogenannten Puffersysteme. Diese Puffersysteme  gleichen die Säure aus
z. B. über die Lunge, die Nieren, die Knochen, das Bindegewebe oder auch über die Haut sowie durch Puffersubstanzen im Blut.
Gerade im Alter nimmt leider die Pufferkapazität des Blutes ab und kann somit auch die Säuren immer weniger gut neutralisieren.
Wussten Sie, dass ab dem 30. Lebensjahr jedes Jahr ca. 1% Nierenleistung verloren geht? Ältere Menschen können z. B. Säuren daher nicht mehr so gut ausscheiden.

Fast jeder Funktionsstörung des normalen Stoffwechsels könnte eine seit Jahren bestehende chronische Übersäuerung vorausgegangen sein.

Was können die Folgen einer chronischen Übersäuerung sein?

Ist der Säure-Basen-Haushalt über Jahre hinweg gestört, entwickelt sich eine chronische Übersäuerung. Man spricht dann von Azidose, bei der sich die Puffersysteme allmählich erschöpfen.
Folgende Erkrankungen können sich daraus ergeben:
Cellutis, Muskelverlust, Schmerzen und rheumatische Beschwerden, Osteoporose, Nierensteine, Migräne, Neurodermitis, chron. Magen-Darm-Störungen, Durchblutungsstörungen, Allergien, geschädigte Darmflora, Gicht, aber auch Herzinfarkt und Schlaganfall können die Folgen einer ständigen Übersäuerung sein. Auch bei Diabetes und sogar Krebs kann eine lokale Übersäuerung beteiligt sein.

Die ersten Zeichen einer Übersäuerung können sein:

Müdigkeit, Nervosität, Unruhezustand, Unausgeglichenheit, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Muskelkrämpfe, der sogenannte „Muskelkater“, Stressgefühle, sinkende Belastbarkeit, mangelnde Spannkraft der Haut und des Bindegewebes, Kopfschmerzen, Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, in der Rückenmuskulatur, Sodbrennen, Magenprobleme etc.

Den Säure-Basen-Status bestimmen, pH-Wert

Der pH-Wert kann selbst über einen Teststreifen bestimmt werden. Diese (Urin-pH-Wertmessung) gibt es für wenig Geld in den Apotheken. Dort wird die Anwendung genau erklärt. Diese ist sehr einfach und geht schnell. Diese Messung ergibt nur einen groben Anhaltspunkt, da 99% der Säuren im Körper gebunden werden, weniger als 1% der Säure nur ausgeschieden wird. So kann die Messung mit dieser Methode morgens eher sauer, und die Messung nach einer Mahlzeit basisch sein. Der pH-Wert sollte bei dieser Messung immer zwischen 5,3 und 6,8 liegen. Je länger Sie die Urin-pH-Messungen durchführen, desto genauer ist der eigene Säure-Basen-Status. Damit ist es auch möglich zu erkennen, auf welche Nahrungsmittel Sie besonders „sauer“ reagieren.  Hier kann ich Ihnen auch ein entsprechendes Formular zur Verfügung stellen, in dem Sie die Ergebnisse täglich festhalten können.

Ebenfalls kann man anhand eines Fragebogens schon erkennen, ob man „sauer“ ist.  Auf Nachfrage kann ich Ihnen diesen Fragebogen auch zukommen lassen.

Die richtige Ernährung

Unsere Ernährungsweise hat sich seit der Steinzeit erheblich verändert. Damals bestand die Ur-Nahrung aus Fleisch und Fisch, in Ergänzung mit Beeren, Früchten, Blättern, Wurzeln, Nüssen und Pilzen. Getreideprodukte oder gar Milch waren unbekannt. Wie man sieht, haben sich unsere Vorfahren mit basenreicher Kost ernährt.

PRAL-Wert

Es kommt meiner Meinung nach bei der Zusammenstellung einer Mahlzeit auf die richtige Kombination an. Hier kann ich gerne weiterhelfen, da das hier den Rahmen sprengen würde. Allerdings kann man sich nach der sogenannten PRAL-Tabelle richten, die ein gutes Hilfsmittel  ist, da man anhand dieses Richtwertes sein Gericht entsprechend kombinieren kann und sich so wieder im Plus-Bereich bewegt.

PRAL kommt aus dem Englischen und steht für „potential renal acid load“, Deutsch: potenzielle Säurebelastung der Nieren. Die PRAL-Werte sind nur Durchschnittswerte, da sich der Säure- bzw. Basengehalt sowie der Nährstoffgehalt eines Lebensmittels deutlich verändern kann je nach Sorte, Frischegrad und Zubereitungsweise, Lagerung etc.  Kochsalz z. B. hat einen großen Einfluss auf Ihren Säure-Basen-Haushalt. Hier werden die Regulationsmechanismen der Nieren negativ beeinflusst. Empfohlen wird aus diesem Grunde täglich die Kochsalzzufuhr auf unter 6 Gramm zu reduzieren.

Basenpräparate – Entsäuerungskuren

Durch die Einnahme von Basensupplementen können Sie auch einen Säureausgleich erzielen. Im Handel sind verschiedene Produkte erhältlich. Ich z. B. achte hier auf eine ausgewogene Zusammensetzung.  Es gibt Basensalze z. B. mit Carbonaten/Bikarbonaten oder mit Citraten. 
Die mit Citraten erachte ich als sinnvoller. Diese werden in der Leber verstoffwechselt, dabei entsteht Bicarbonat, das ins Blut wandert und von dort dafür sorgt, dass die Blutpufferkapazität erhalten bleibt. 
Basensalze mit Carbonaten/Bikarbonaten sind bedingt zu empfehlen.  Nämlich um den sauren pH-Wert wieder herzustellen, stellt die Magenschleimhaut verstärkt Säure her und Bikarbonat wird ins Blut abgegeben. Dieses wird leider wieder über die Niere rasch ausgeschieden. Zudem ist wiederum wichtig zu wissen, dass diese Basenpräparate die Säure im Magen neutralisiert, die ja wichtig ist für die Freisetzung von Nährstoffen.  Deshalb sollten diese Präparate nicht gleichzeitig zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Ältere Menschen, die eine eingeschränkte Magensäureproduktion haben sollten auf diese möglichst verzichten.  Ferner entsteht bei diesen Präparaten Kohlendioxid im Magen, welches wiederum zu unangenehmes Aufstoßen führen kann.
Wichtig ist auch die Dosierung. Anhand von Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass sich bereits eine positive Wirkung einstellen kann, wenn man täglich 30 mÄq (ca. 30 g) zu sich nimmt.

Eine Basensubstitution sollte mindestens über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen, am besten aber drei Monate durchgeführt werden.  Dies ist nur ein Richtwert und kann von Mensch zu Mensch verschieden sein. Hier kann ich Sie auch gerne auf Wunsch persönlich und individuell beraten. Zu bemerken ist, dass sich bei einer Entsäuerung auch eine Erstverschlimmerung zeigen kann. Hier sollte man dann die Dosis erst einmal reduzieren und langsam wieder steigern.

Sportler sind ebenfalls betroffen, da sie Nahrungseiweiße (Proteine) oder Proteinshakes zu sich nehmen. Diese wirken säuernd auf den Stoffwechsel. Proteine bestehen aus langen Ketten von insgesamt 20 verschiedenen Aminosäuren. Zwei von ihnen enthalten Schwefel-Methionin und Cystein. Beim Abbau dieser Aminosäuren entsteht Schwefelsäure, die den Körper belasten kann, sofern man nicht für einen vernünftigen Ausgleich durch basenreiche Nahrungsmittel sorgt  bzw. entsprechend Basensalze/basische Mineralstoffverbindungen zu sich nimmt.

Entsäuerungskuren

Wer möchte kann ebenfalls Heilfasten nach Buchinger oder nach F.X. Mayr, Basenfasten oder Schrothkuren durchführen.

 Sie können mich gerne dazu auch kontaktieren (sonsie@t-online.de).

Sonja Welker - 17.12.2017 – Säure-Basen-Balance


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